Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung, die ein Jugendfeuerwehrangehöriger innerhalb der Deutschen Jugendfeuerwehr erreichen kann. Die Verleihung erfolgt nach einer erfolgreichen Abnahmeprüfung. An dieser Prüfung kann jeder Jugendfeuerwehrangehörige innerhalb einer Gruppe teilnehmen, der mindestens 15 Jahre alt und mindestens ein Jahr in einer Jugendfeuerwehr Mitglied ist.
Die Leistungsbewertung bezieht sich auf gute persönliche Haltung und geordnetes und geschlossenes Auftreten, auf Schnelligkeit und Ausdauer, Körperstärke und Körpergewandtheit und auf ausreichendes feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen und Können. Hierbei ist die erfolgversprechende Gemeinschaftsleistung der Gruppe am wichtigsten, denn der Stärkere hilft dem Schwächeren. Bei allen Aufgaben wird nicht nur die erbrachte Leistung, sondern auch der Gesamteindruck beurteilt. Alle fünf Noten werden addiert und dann durch fünf geteilt. Für die Durchschnittsnote bekommt die Gruppe Punkte, diese sind wie folgt aufgeteilt:
0 Punkte für mangelhaft / die Gruppe hat nicht bestanden
1 Punkt für genügend / die Gruppe hat bestanden
2 Punkte für befriedigend / die Gruppe hat befriedigend bestanden
3 Punkte für gut / die Gruppe hat gut bestanden
4 Punkte für sehr gut / die Gruppe hat sehr gut bestanden
Die Punkte der jeweiligen Wertungsteile werden vom jeweiligen Wertungsrichter in ein Wertungsblatt eingetragen. Bei jeder Disziplin kann die Gruppe zwischen null und vier Punkten erreichen.
Berechnung
Die Punkte der Disziplinen werden addiert, dazu kommt die Punktzahl des Gesamteindruckes. Wenn diese zusammen zehn oder mehr ergeben, gilt die Leistungsspange als bestanden.
Die Gruppe scheidet aus:
wenn sie weniger als 10 Gesamtpunkte erreicht hat
wenn sie beim Gesamteindruck mangelhaft bekommen hat
wenn sie 0 Punkte in einer Disziplin erreicht hat (die Leistungsspange kann frühestens nach vier Wochen wiederholt werden)
wenn die Gesamtpunktzahl 10 beträgt, aber die Gruppe bei einer Disziplin 0 Punkte erhalten hat (diese Disziplin kann sofort wiederholt werden)
Die Absolventen müssen in einer Gruppe fünf verschiedene Aufgaben bewältigen.
1. Auslegen einer Schlauchleitung als „Schnelligkeitsübung“
Bei der Schnelligkeitsübung muss die Gruppe acht doppelt gerollte C−Schläuche hintereinander auslegen, die jeweils von zwei Jugendlichen gekuppelt werden. Die Übung beginnt hinter der Startlinie, die Schläuche stehen oder liegen auf dem Boden. Die Gruppe steht nebeneinander einen Meter dahinter. Der Gruppenführer bekommt das Startsignal gegeben und wiederholt dies, dann läuft die Gruppe los und legt die Schlauchleitung aus. Die Übung ist beendet, wenn die Schlauchleitung ohne Verdrehung innerhalb von 75 Sekunden ausgelegt und die Gruppe an der Ziellinie nebeneinander Aufstellung genommen hat.
Es gibt dabei folgende zu erreichende Punktzahlen:
über 75 Sekunden = 0 Punkte
bis 75 Sekunden = 1 Punkt
bis 65 Sekunden = 2 Punkte
bis 60 Sekunden = 3 Punkte
bis 55 Sekunden = 4 Punkte
2. Kugelstoßen
Beim Kugelstoßen muss jeder aus der Gruppe einmal die Kugel stoßen, dabei ist ein Anlauf von zwei Schritten erlaubt. Nachdem jeder Spieler gestoßen hat, muss die Kugel mindestens 55 Meter zurückgelegt haben. Die männlichen Teilnehmer verwenden eine Kugel mit 5kg Gewicht, die weiblichen eine Kugel mit 4kg Gewicht. Der erste Teilnehmer stößt die Kugel von der Startlinie, der zweite von dem Punkt, an dem die Kugel vom ersten Teilnehmer aufgekommen ist und so weiter. Der letzte Teilnehmer muss mit seinem Stoß die 55 Meter-Marke erreicht haben, damit die Aufgabe erfüllt ist.
Es gibt dabei folgende zu erreichende Punktzahlen:
unter 55 Meter = 0 Punkte
bis 59 Meter = 1 Punkt
bis 64 Meter = 2 Punkte
bis 70 Meter = 3 Punkte
über 70 Meter = 4 Punkte
3. Staffellauf
Beim Staffellauf muss die Gruppe 1.500 Meter laufen, jeder der neun Teilnehmer muss die Strecke einmal laufen, wie viel jeder einzelne dabei zurücklegt wird von der Jugendfeuerwehr - unter Berücksichtigung der jeweiligen Laufstärke - selbst festgelegt. Nachdem der erste Läufer seine Strecke zurückgelegt hat übergibt er das Staffelholz an den nächsten, der läuft dann seine Strecke und übergibt das Staffelholz wieder dem nächsten und so weiter. Wenn der letzte die 1.500 Meter-Marke erreicht hat dürfen 4 Minuten 10 nicht überschritten sein damit die Aufgabe erfüllt ist.
Es gibt dabei folgende zu erreichende Punktzahlen:
über 4 Minuten 10 Sekunden = 0 Punkte
bis 4 Minuten 10 Sekunden = 1 Punkt
bis 3 Minuten 55 Sekunden = 2 Punkte
bis 3 Minuten 40 Sekunden = 3 Punkte
bis 3 Minuten 25 Sekunden = 4 Punkte
4. Löschangriff
Es muss ein Löschangriff mit Wasserentnahme offenes Gewässer und der Vornahme von drei C-Rohren, ohne der Annahme von besonderen Lagen, nach FwDV 3 durchgeführt werden. Der Löschangriff wird „trocken“ durchgeführt. Eine Nullwertung gibt es, wenn theoretisch nicht die Möglichkeit besteht an einem Rohr Wasser abzugeben und wenn der Löschangriff nicht nach der geforderten FwDV 3 („Einheiten im Löscheinsatz“) vorgetragen wurde. Bei dieser Aufgabe wird die Gruppe von drei Bewertern geprüft. Der Wertungsrichter 4 (für Löschangriff) die Leistung der einzelnen. Der Wertungsrichter bewertet, nach Anhörung der einzelnen Bewerter der Mannschaftsteile, die gesamte Gruppenleistung.
Wenn beim Löschangriff eine Nullwertung gegeben wurde, darf dieser nicht wiederholt werden. Das bedeutet, dass die Gruppe die Leistungsspange nicht bestanden hat. Die Übung wird ohne Zeitlimit absolviert, sollte aber zügig vorgetragen werden.
5. Beantwortung von Fragen
Alle Angehörigen der Gruppe haben Fragen aus folgenden Gebieten zu beantworten: